Manfred Evert, Autor auf Musikexpress

Manfred Evert

Hosianna, hier naht der neue Pop-Messias. Meint jedenfalls Steven Patrick Morrissey. Und erstaunlich viele Briten auch. Mit hausgemachter Hippie- Philosophie hat der Chef- Moralist der Gruppe The Smiths die Blumenkinder der 80er Jahre um sich geschart. Manfred Evert begab sich auf den Olymp und mußte feststellen, daß dort oben nicht nur die Luft dünn ist.

Dudelsäcke und karierte Kilts zählen zwar nicht zu ihren Requisiten, doch ansonsten lassen die Puritaner aus dem schottischen Hochland keine Gelegenheit aus, nationalen Stolz zu demonstrieren. Zusammen mit Kollegen wie Aztec Camera, Simple Minds, Orange Juice, den Bluebells und den Waterboys verstehen sie sich als Gegenpol zur glitzernden Modewelt der Londoner Metropole. Was es mit der "schottischen Renaissance" auf sich hat, erfuhr Manfred Evert im Gespräch mit Stuart Adamson.

Die Fußstapfen, in die er treten will, sind beängstigend groß. John Lennons Sohn zu sein, scheint nur auf den ersten Blick Vorteile zu bringen. Julian , Lennon kann fast schon hören, wie die Messer gewetzt und die giftigen Griffel gespitzt werden. Anläßlich der bevorstehenden Veröffentlichung seiner Debüt-LP schildert Lennon Jr., wie er dem Dilemma entkommen will. Manfred Evert sprach mit ihm in London.

Romantische Vorstellungen über die Entstehung von Musik sollte man schleunigst über Bord werfen. Die Muse küßt den Künstler nicht mehr im stillen Kämmerlein, sondern versteckt sich in den Floppy Discs des Fairlight Computers. Diesen Eindruck jedenfalls gewinnt man, wenn man Vince Clarke, Mastermind der Gruppen Depeche Mode, Yazoo und Assembly, bei der Arbeit über die Schulter schaut. Clarke und sein Partner Eric Ratcliff luden ME/Sounds zu einem Lokaltermin in ihr Londoner Studio ein.

Für die Mehrzahl der Kritiker galten sie bislang als rotes Tuch: Die Worte "Pomp" und "Bombast" wurden geradezu mit "Genesis" gleichgesetzt. Um so größer die Überraschung, als ihre neue LP in diesem Monat Platz 1 der "Kritiker-Tips" belegte. Was war geschehen? Tony Banks, gewöhnlich der Schweiger der Band, zeigte sich gesprächig und erläuterte die große Wende.

Die musikalische Misch-Ehe war nicht von Bestand. Alf Moyet, die wuchtige Blues-Madonna, und Vince Clarke, der schmalbrüstige Synthi-Tüftler, gehen - trotz kommerzieller Erfolge - ab sofort getrennte Wege. Ihre Trennung versüßten sie sich mit einem Abschiedsgeschenk, der gerade veröffentlichten LP YOU AND ME BOTH.

Er oder Sie?? Sein Geschlecht gab Anlaß zu wilden Spekulationen. Darüber vergaß man zeitweise, daß Paradiesvogel Boy George eigentlich ein Sänger ist. Und ein guter obendrein. Im großen ME/Sounds - Interview sprach er daher nicht nur über Bisexualität, sondern auch über Culture Club, "Schmuse-Reggae", Erfolg und Medienrummel.

Was ist Juju Music? Ihre Ursprünge reichen zurück bis zu den Anfängen unseres Jahrhunderts, mit Schwarzer Magie freilich hat sie nichts zu tun. Ade: „Die Weißen nannten alles, was wir taten und mit Tanz und Musik zu tun hatte, Juju-Magie. Tatsächlich klang ein bestimmtes Tambounn, das wir benutzten, phonetisch wie Juju, und so bekam die […]

Ein ausgepowerter Dritte-Welt-Elendling, der von den vollen Fleischtöpfen des Westens naschen will, ist Sunny Ade nicht. Nicht ökonomischer Zwang treibt ihn in den Westen, sondern die wachsende Nachfrage nach authentischer afrikanischer Popmusik. Sein Auftritt in der „Rocknacht“ vor wenigen Tagen bildet da nur einen vorläufigen Höhepunkt. In seiner Heimat verkauft Ade gut und gerne eine […]

Cale kam allein. Akustische Gitarre. Klavier, Gesang, Nichts sonst Verschwunden auch das bandagierte Kopfkostüm, die Luftschutzbrille, die personifizierte Paranoia Schlicht gekleidet schwarze Lederhose. Hemd. Brille, leicht dunkel getönte Gläser – und gut genährt (aber nicht fett, wie manche, die es immer besser wissen wollen, vorher kolportierten) betrat er die Bühne und packte uns gleich, ohne […]

JWarum sich – heutzutage, 1982 – überhaupt ein Who-Konzert anschauen? Weil’s angeblich ihr letzter britischer Auftritt war? Oder weil Birmingham nicht allzuweit von Leeds entfernt ist, wo die Who einmal ein Konzert gaben, das Rockgeschichte machte? Allerdings ist das inzwischen 12 Jahre her. Schon ihr Auftritt vor zwei Jahren im Rockpalast war nicht allzu anregend […]

Ich hatte mir von diesem Konzert nicht allzuviel versprochen. Jacksons neues Album NIGHT AND DAY war wenig überzeugend, fand ich. Weit entfernt von seinen frühen Sachen, von den schnodderigen streetpoems; entfernt aber auch von seinem letztjährigen, sehr witzigen Ausflug in den Swing JUMPIN‘ JIVE. Dagegen NIGHT AND DAY – gute Songs natürlich, der Mann kann […]

Es war nicht nur ihr einziger Auftritt in England zwischen einer Skandinavien und USA-Tournee, sondern überhaupt das erste große Konzert in London im Laufe ihrer nun beinahe schon 20jahrigen Karriere. Das Publikum war dementsprechend. In der Mehrzahl Hardcore-Fans, die mit ihrem Star, falls er denn triumphierte, mitfeiern wollten, oder mit ihm leiden, sollte er, was […]

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für